200 CFM-Beschäftigten stellen sich gegen die Aussetzung ihres Streiks
Ver.di Bundesvorstand hat alle laufenden Kampfmaßnahmen mit sofortiger Wirkung wegen einer angeblichen Gefahr des Corona-Virus ausgesetzt - einschließlich die Streiks bei CFM in Berlin. Dagegen wenden sich 200 CFM-Beschäftigten, die gestern im Streik waren. Sie sagen: "Wir wollen weiterstreiken!".
Heute streikten über 450 Beschäftigten des Charité Facility Managements (CFM) erneut für die Eingliederung in die Charité und TVöD für alle. Sie planten diese Woche weiterzustreiken. Der Streik wurde jedoch auf Druck der Charité-Geschäftsführung und des ver.di Bundesvorstandes auf die Tarifkommission abgebrochen und sogar den für morgen schon ausgerufenen Streik wieder ab.
Viele der anwesenden Streikenden wollten sich das nicht gefallen lassen: In kürzester Zeit wurden gemeinsam mit solidarischen Unterstützer*innen fast 200 Unterschriften von Streikenden gesammelt, die sich noch während der Verhandlungen mit der Geschäftsführung gegen eine Aussetzung des Streiks wandten:
Wir, die unterschreibenden CFM-Beschäftigten und weitere, stellen uns gegen den Versuch von Seiten der CFM- und Charité-Geschäftsführungen unseren Streik auszusetzen. Wir gefährden mit unserem Streik keine Menschenleben – das tun die CFM und die Charité-Geschäftsführungen, die unsere Forderungen nicht akzeptieren. Wir wollen weiterstreiken!
Die Wut der Kolleg*innen über den Druck von Seiten des ver.di Bundesvorstandes, den Streik auszusetzen, ohne eine gemeinsame demokratische Entscheidung zu treffen, war spürbar. Der Streik gehört ihnen und sie allein sollten entscheiden, wann und wie der Streik ausgesetzt oder fortgeführt wird.
Es bahnt sich hier eine erneute wichtige Lektion für die Kolleg*innen der CFM, für die Arbeiter*innen in ganz Berlin und deutschlandweit an: Die Kontrolle über den Streik müssen die Streikenden haben, nicht der Bundesvorstand.