2. Kongress der PTR

11.10.2012, Lesezeit 2 Min.
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Vom 14-16. Juli versammelten sich fast 200 Delegierte und Gäste in Santiago für den zweiten Kongress der Partei Revolutionärer ArbeiterInnen (Partido de Trabajadores Revolucionarios, PTR). Das Jahr 2011 in Chile war geprägt durch den massiven Kampf der chilenischen Jugend für kostenlose Bildung, aber auch bei anderen Sektoren gab es tiefe Unzufriedenheit mit dem Regime, das von der Pinochet-Diktatur geerbt wurde, wie auch durch regionale Aufstände in Magallanes y Aysén deutlich wurde. Auch wenn die permanente Mobilisierung des letzten Jahres durch staatliche Repressionen und die versöhnlerische Führung der Bewegung (vor allem von der Kommunistischen Partei) unterbrochen wurde, waren auf der letzten Bildungsdemonstration in Santiago 150.000 TeilnehmerInnen.

Vor diesem Hintergrund konnte die chilenische Sektion der FT-CI, in dem sie sich den Kampf für kostenlose Bildung bis zum Ende auf die Fahnen schrieb, die kämpferischsten Sektoren der Bewegung um sich sammeln. Während die bürokratische Führung um Camila Vallejo eine Politik des „Dialogs“ ohne Ergebnisse verfolgte, sahen Teile der Avantgarde den kämpferischen Trotzkismus als Alternative. Der Kongress machte das deutlich, nicht so sehr wegen der Zahl der TeilnehmerInnen sondern weil darunter führende AktivistInnen der Protestbewegung waren – zum Beispiel der linke Rapper Zonyko, der in die PTR eintrat. Sichtbar war auch eine anfängliche Arbeit in der ArbeiterInnenbewegung, mit Delegierten aus der Industrie in Santiago oder dem Bergbau in Antofagasta.

Seit der Linken Opposition in den 30er Jahren war der Trotzkismus in Chile nie eine Massenkraft. Die Aufgabe nicht nur der PTR sondern der gesamten FT-CI ist es, diese Tradition neu zu etablieren. Mit den neuen Kräften, die im letzten Jahr gewonnen wurden, steht die PTR vor der Herausforderung, eine wirkliche Partei der ArbeiterInnen und Jugend Chiles aufzubauen, die mit den Lehren des Klassenkampfes in Chile und international in jedem Kampf mit einer revolutionären Politik intervenieren kann.

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