10.000 demonstrieren in Berlin-Neukölln gegen rechte Gewalt

31.08.2018, Lesezeit 2 Min.
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In nur zwei Tagen ließen sich am gestrigen Donnerstagabend bis zu 10.000 Demonstrant*innen am Hermannplatz mobilisieren. Diese Demonstration muss in Berlin der Startpunkt für weitere Organisierung gegen Rechts sein.

Trotz des Nieselregens füllte sich am Donnerstagabend der Hermannplatz in Berlin-Neukölln, innerhalb einer halben Stunde war kaum mehr Platz. Bis zu 10.000 Menschen waren gekommen, um gegen rechte Gewalt zu demonstrieren und ihre Ablehnung gegen die gleichzeitig in Chemnitz stattfindende Mobilisierung der Rechten auszudrücken. In nur zwei Tagen waren sie mobilisiert worden. Die Betroffenheit der Teilnehmer*innen über die rechte Gewalt in Chemnitz war spürbar. “Say it loud, say it clear, refugees are welcome here” und “Nationalismus raus aus den Köpfen” waren die beliebtesten Slogans auf dem Demonstrationszug Richtung Rathaus Neukölln. Die Demonstration richtete sich auch gegen den rechten Terror in Neukölln, von dem in den vergangenen Monaten Migrant*innen, Linke und Gewerkschafter*innen betroffen waren.

Die Polizei war kaum sichtbar, alles andere wäre auch empörend gewesen angesichts der Tatsache, dass sie gegen die rechten Aufmärsche in Chemnitz kaum einen Finger rühren. Wie es auch auf der Auftaktkundgebung in einer Rede hieß: “Die Polizei ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems”, wie wir auch an anderer Stelle ausführten.

Statt mehr Polizei, brauchen wir mehr Demonstrationen dieser Art. Denn die Rechten greifen zwar jetzt vor allem Geflüchtete und Menschen of Color an, aber sie richten sich auch gegen die Rechte von uns Arbeiter*innen, Frauen und LGBTI*. Nur eine Organisation der Arbeiter*innen, aller Geschlechter und jeglicher Herkunft, die gegen Unterdrückung kämpft und Spaltungen überwindet, kann die Antwort auf die rechte Gewalt sein. Dafür müssen wir unabhängig vom bürgerlichen Staat, seinen Institutionen und Parteien bleiben, denn diese sind letztlich für die rechten Strukturen verantwortlich.

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