Für einen revolutionären Pride-Monat!

Juni bedeutet Pride Month. Während Großkonzerne sich in dieser Zeit gerne mit Regenbogenfahnen und „Love is Love“-Sprüchen schmücken, sollten wir uns an die Ursprünge und dabei insbesondere die Stonewall-Aufstände im Juni 1969 erinnern. Nachdem Polizist:innen zum wiederholten Male Dragqueens, trans Personen und People of Color in der Stonewall Inn Bar in der Christopher Street in New York drangsalierten, begannen diese sich gemeinsam mit Passant:innen gegen die häufig stattfindenden Razzien und Schikanen zu wehren. Tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei waren die Folge – Stonewall was a riot!

55 Jahre später gilt es noch immer, für eine queere Befreiung zu kämpfen. Allein in diesem Jahr wurden in den USA bereits 598 Gesetzesentwürfen, von denen 228 noch aus dem Vorjahr übernommen wurden, eingebracht, mit denen trans Personen eine grundlegende Gesundheitsversorgung und die rechtliche Anerkennung verwehrt oder aber Bildung zu relevanten Themen untersagt werden sollen. Zwar verabschiedete der Bundestag im April das Selbstbestimmungsgesetz, was durchaus eine Verbesserung im Vergleich zum bisherigen Transsexuellengesetz darstellt; frei von Diskriminierung, Misstrauen und Fremdbestimmung ist es allerdings dennoch nicht und auch die medizinische Transition bleibt davon unberührt. Parteien wie die AfD, die CDU/CSU und die Freien Wähler betreiben queerfeindliche Hetze und reihen sich in den von rechts geführten Kulturkampf ein, wie am Beispiel des in Bayern bereits geltenden Genderverbots deutlich wird. Aufrüstung und Militarisierung führen zu Sparmaßnahmen in den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit – eine Entwicklung, die auch queere Personen trifft, die auf ein funktionierendes und zugängliches Gesundheitssystem angewiesen sind. Dagegen, dass mit deutschen Waffen und deutschem Geld in aller Welt mit gemordet wird, helfen weder die Pinkwashing-Kampagnen von Politik und Rüstungskonzernen hierzulande noch diejenigen, die beispielsweise der israelische Staat und die IDF betreiben, während sie einen Genozid in Gaza begehen.

Eine echte queere Befreiung ist im Kapitalismus nicht möglich. Für eine queere Befreiung zu kämpfen, heißt somit auch, den Kampf gegen Unterdrückung, Ausbeutung, Patriarchat, Kapitalismus und Imperialismus zu führen.