Feminismus in die Offensive
Patriarchale Gewalt und strukturelle Ungleichheiten prägen weltweit die Lebensrealität von Frauen und queeren Personen. Femizide, gewalttätige Übergriffe und Diskriminierung zeigen, wie tief verwurzelt diese Problematik in gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Strukturen ist. Doch die Ursachen sind komplex: Sie reichen von rechtspopulistischen Narrativen, die antifeministische und queerfeindliche Ideologien fördern, bis hin zu einer neoliberalen Kürzungspolitik, die soziale Sicherheit und Schutzräume für Betroffene abbaut.
Angesichts eines erstarkenden rechten politischen Klimas werden Errungenschaften, wie das Recht auf körperliche Selbstbestimmung, angegriffen, während progressive Maßnahmen oft halbherzig umgesetzt oder verschleppt werden. Gleichzeitig zeigt sich, dass Gewalt gegen Frauen und queere Menschen nicht isoliert betrachtet werden kann. Sie ist eng mit wirtschaftlichen Unsicherheiten, steigenden Lebenshaltungskosten und einem ungleichen Zugang zu Ressourcen wie Gesundheitsversorgung und Bildung verbunden.
In Hinblick auf diese Herausforderungen ist es entscheidend, eine unabhängige feministische Bewegung aufzubauen, die über bloße Schutzmaßnahmen hinausgeht. Es braucht den Ausbau von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, sichere und legale Zugänge zu Abtreibungen sowie eine materielle Verbesserung der Lebensbedingungen für Frauen und Queers. Gleichzeitig muss eine Vernetzung zwischen feministisch geprägten Kämpfen und anderen sozialen Bewegungen, etwa in Arbeitskämpfen oder gegen Kriegspolitik, stattfinden. Artikel, die solche Analysen und Perspektiven beschreiben und greifbar machen, haben wir in diesem Dossier zusammengestellt. Sie sollen nicht nur auf Missstände hinweisen, sondern auch Lösungsansätze bieten, um patriarchale Gewalt strukturell und nachhaltig zu bekämpfen.