Studierende protestieren gegen den Syrien-Krieg

18.12.2015, Lesezeit 3 Min.
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An der Freien Universität fand kurz vor den Ferien ein Teach-In zum aktuell größten Bundeswehreinsatz in Syrien statt. Studierende erklärten ihre Ablehnung und beginnen Widerstand zu organisieren.

1.200 Soldat*innen der Bundeswehr in Syrien – für studentische Aktivist*innen der Freien Universität Berlin kein Zeichen der „Humanität“ gegen die Barbarei des Islamischen Staats, sondern konkretes Resultat des Interesses des deutschen Imperialismus in der Region. Ausdruck fand dies am gestrigen Donnerstag in einem Teach-In, das von studentischen Aktivist*innen der Revolutionär-kommunistischen Jugend (RKJ) und der Sozialistischen Arbeiterstimme (SAS) organisiert wurde.

Mit guten Vorsätzen ins neue Jahr

„Lasst uns zum neuen Jahr als Studierende eine Anti-Kriegs-Kampagne organisieren“, erklärte einer der Redner. Diese müsse den Widerstand gegen den imperialistischen Krieg mit dem Kampf für den freien und uneingeschränkten Hochschulzugang für Geflüchtete miteinander verbinden. So könnte sich beispielsweise die offene Basisversammlung an der FU, die für die Rechte von geflüchteten Menschen an der Uni kämpft, mit ihren Aktionen auch gegen den Krieg richten. Das bedeutet auch ein Eintreten für das Ende jeglicher Forschung zu militärischen Zwecken. Denn der Bundeswehreinsatz wird „nicht den Terror bekämpfen, sondern verstärken.“

Ferner müsse eine der zentralen Forderungen sein, dass die „imperialistischen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten sofort gestoppt werden“. Denn diese seien die Ursache für Elend, Tod und Terror in der Region. Die Studierenden betonten, dass sie mit ihren bescheidenen Mitteln zwar nicht den Krieg selbst vor Ort beenden könnten – dass sie aber sehr wohl in diesem imperialistischen Land Deutschland gegen den deutschen Staat und seine Regierung kämpfen könnten. Und so solle diese Aktion auch erst der Anfang einer größeren Kampagne sein.

Für die Geflüchteten – gegen den deutschen Staat!

Am Ende wurde nochmals betont, dass der Einsatz für geflüchtete Menschen, die vor eben diesen imperialistischen Kriegen und ihren Folgen geflohen sind, ein Einsatz gegen den Krieg bedeuten müsse. Daher war es wichtig, dass diese Aktion heute – so bescheiden sie auch war – überhaupt stattfand. Denn sie hat gezeigt, dass es Studierende gibt, die die militärische Aufrüstung in Syrien oder im Irak nicht einfach so hinnehmen. Und dies ist gerade wichtig angesichts der Tatsache, dass die Herrschenden die Anschläge in Paris und die Solidarität mit Geflüchteten instrumentalisieren wollen, um ihren Krieg zu rechtfertigen – mit dem Hinweis, man müsse doch gegen den IS kämpfen.

Die Aktion am Donnerstag war ein erster Schritt, um diesen Widerstand an der Universität sichtbar zu machen und zu organisieren. Also auf zu einer Anti-Kriegs-Kampagne im neuen Jahr!

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